DER SCHÖNHEIT AUF DIE
SPRÜNGE HELFEN
Zwar beschließen auch Männer heutzutage immer häufiger, der Natur ein wenig unter die Arme zu greifen. In der Regel sind es aber die Frauen, die sich irgendwann in ihrem Leben für eine Schönheits-OP entscheiden. „Allerdings nicht dem Mann, sondern sich selbst zuliebe“, verrät der Bocholter Schönheitschirurg Dr. Enno Barlag, der sich am liebsten um unliebsame Falten kümmert. Von Barbara Heidemann Es ist ein Naturgesetz, das allezeit und für jeden gilt: Man wird nicht eben jünger. Das Schöne daran: Man muss sich damit
nicht mehr abfinden. Gut, irgendwann wird es mir niemand mehr glauben, wenn ich mit dem Enkelchen auf dem Arm weiterhin steif und fest behaupte, gerade meinen 29sten gefeiert zu haben. Doch gewisse Altersspannen dürfen nach dem ein oder anderen Eingriff gerne etwas variabler betrachtet werden. Was sind da schon zehn Jahre? Dennoch habe ich nicht schlecht
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gestaunt, als ich während meiner Recherche erfuhr, dass Deutschland in Sachen Schönheitsoperation weltweit schon Platz 6 belegt, europaweit sogar die Statistik anführt. Aber trifft das auch auf die ländliche 463-Region zu?
»DISKRETION
STATT WERBUNG«
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„Ich habe mehr Patienten aus Bocholt und Umgebung im ästhetischen Bereich, als Sie wahrscheinlich denken mögen“, offenbart Dr. Enno Barlag lächelnd, schwört aber im gleichen Atemzug und dabei drei Finger hebend, niemals preiszugeben, um welche Personen es sich dabei handelt. „Meine Stärke ist ja gerade das Nicht-Wahrnehmbare. Eine Falte, die weg ist, sieht man nicht. Und genau das ist auch mein Ziel. Dass man eben nicht sieht, dass wir nachgeholfen haben. Dann ist der ästhetische Eingriff gelungen. Ich kann nur leider nicht hingehen und mein Werk der Öffentlichkeit präsentieren. Werbetechnisch ist das zwar ziemlich unpraktisch für mich. Aber da hätten meine Patienten verständlicherweise was dagegen …“
Seit fast 10 Jahren ist Dr. Enno Barlag Teil der Privatpraxis an der Adenauerallee 79. Der 50-Jährige, der in Flensburg geboren wurde und in Borken aufwuchs, ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, wozu auch die Handchirurgie zählt. Sehnenscheidenentzündungen und Narbenkorrekturen gehören ebenso zu seinem täglich Brot, wie Bauchstraffungen und Brustvergrößerungen. „Im ästhetischen Bereich kristallisieren sich eigentlich drei Patientengruppen heraus“, erklärt Barlag. „Das sind zum einen junge Frauen Anfang 20, die sich einen größeren Busen wünschen. Dann die Frauen Mitte 30 mit Kind. Die wollen wieder an sich denken und die Spuren der Schwangerschaft loswerden,
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häufig durch eine Bauch- oder Busenstraffung. Und schließlich sind da die Frauen jenseits der Die lassen sich in den meisten Fällen Fett absaugen.“
»ZORNESFALTE ADÉ«
Ich gebe es zu. Je weiter dieses Interview fortschreitet, desto stärker gerate ich ins Grübeln. Beginne, über unter Umständen vorhandene körperliche Defizite nachzudenken. Natürlich nur rein theoretisch.
Das ist klar. Dennoch – ich finde das alles hochinteressant! Vor allem, als Dr. Barlag mir von seinem bevorzugten Schaffensgebiet berichtet: dem Gesicht und seinen Lebensspuren. „Die Möglichkeit,
Falten zu unterspritzen, ist mittlerweile so gut, dass hier auch die größere Nachfrage besteht. Es ist einfach eine tolle Sache, die – kontrolliert durchgeführt – nicht schadet. Im Gegensatz zu aufwändigen Faceliftings, die nur noch selten gemacht werden.
Dieser Trend geht eindeutig zurück.“ Wer sich also zum nächsten öffentlichen Event oder zur eigenen privaten Freude in neu erstrahlender Frische präsentieren möchte, der kann das im Anschluss an ein Informationsgespräch mit einer 200-Euro-Botox-Spritze oder einer 400-Euro-Hyalorondosis einfach mal ▶
risikofrei ausprobieren. Abhängig von Dauer und Häufigkeit der Anwendung sind dem Preis – wie bei jedem Luxusartikel – nach oben hin freilich keine Grenzen gesetzt. Dabei empfiehlt der Schönheitsexperte das allseits bekannte Botulinumtoxin (bekannt als Botox) ausschließlich für den Stirnbereich.
Hier werden nur Muskeln gedämpft, die im Alltag nicht benötigt werden. Wer sich dagegen über die Faltenbildung im Mundbereich (Risikogruppe: Raucher!) ärgert, der sei hier mit Hyaloronsäure besser beraten: „Es funktioniert wie ein
Füllmaterial und glättet die Falte von unten beliebig stark, je nach Konsistenz des Wirkstoffes.“
»PRÄPARATE
NUR AUS DEUTSCHLAND«
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Allerdings benötigen erfreuliche Schönheitsresultate auch qualitativ hochwertige Präparate. Aus diesem Grund arbeitet Dr. Enno Barlag ausschließlich mit der Firma Merz Aesthetics. Hier ist die Reinheit der Wirkstoffe das Qualitätsmerkmal. Nur dann sind Eingriffe auch risikolos. „Ich verwende lediglich in Deutschland hergestellte Produkte, die ich direkt vor Ort beziehen kann.“ Dabei handelt es sich durchweg um Wirkstoffe-Strukturen, die auch im menschlichen
Körper vorkommen und daher nach und nach von ihm abgebaut werden können. Aus diesem Grund müssen Unterspritzungen mit Hyaloronsäure oder Botulinumtoxin nach ein paar Monaten aufgefrischt werden. „Zu viel auf einmal sieht albern aus. Weniger ist mehr, dafür dann regelmäßig“, rät der 50-Jährige, der jedes Präparat bereits selbst ausprobiert hat und jede Unterspritzung mit einem integrierten Schmerzmittel durchführt: „Es tut kaum noch weh. Man kann es mittlerweile wirklich gut aushalten.“
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Doch Dr. Enno Barlag ist nicht immer nur im Dienste der Schönheit im Einsatz. Im Rahmen seiner Mitgliedschaft bei Interplast Germany war er an mehreren humanitären Auslandseinsätzen unter anderem in Nepal und Pakistan beteiligt.
Hier lag der Schwerpunkt auf der Behandlung schwerster Brandwunden.
„Bedingt durch ihre Armut, leben die Menschen dort häufig in Hütten mit offenen Feuerstellen. Da kommt es fast täglich zu schlimmen Brandverletzungen, vor allem auch bei Kindern“, erinnert sich der Vater eines 8-jährigen Sohnes. „So etwas ist nicht immer leicht zu ertragen.“
»BARLAG MACHT GLÜCKLICH«
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Dagegen sei die Arbeit in der ästhetischen Chirurgie deutlich erfreulicher, so Barlag. Operiert wird dienstags und mittwochs in der Privatklinik am Neutorplatz. Egal ob Fettabsaugung, Brust- oder Bauchstraffung – für mehrstündige Operationen werden OP-Team (Anästhesist und OP-Schwester) und Räumlichkeiten hier separat angemietet. „Häufig leben meine Patienten ja schon viele Jahre mit dieser bestimmten ungeliebten Körperstelle und haben sich das gut überlegt. Wenn man dann sieht, wie glücklich und befreit die Patienten nach dem Eingriff sind – das ist einfach toll!“ Und dann, ganz am Ende unseres Gesprächs – ich hätte es wissen müssen – schießt es dann doch noch mit fast kindlicher Begeisterung aus ihm heraus: „Frau Heidemann, so ein bisschen bei Ihnen die Oberlippe, ganz wenig an der Kante, das würde auch schick aussehen!“ ◀
